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SEPA-Sex – eine inbrünstige Bitte an die NSA (enn-ess-äää)

Glauben Sie auch, dass das Leben hauptsächlich eine Verquickung von Zufällen und Unfällen ist? Von den Abfällen nicht zu reden.

Hier ein Beispiel:

Gestern war ich auf der Bank, wo ich zum ersten Mal eine „SEPA“-Überweisung tätigte. So schlimm war die Sache nicht. Man muss nur darauf achten, dass man die schier endlosen Zahlen richtig einträgt. Sonst erhält womöglich ein Unbekannter das überwiesene Geld und darf es sogar, wenn er will, so die neuen Gesetze, auch behalten.

Am gleichen Tag entdeckte ich – ja, so wollte es der Zufall –, in meinem Sprachbloggeur-Mailkonto eine Email mit Absender „Sparkasse“ Berliner Straße 40-41 in Berlin. Die Mail lautete wie folgt:

„Sehr geehrter Kunde,

Wie Ihnen wahrscheinlich bekannt ist, tritt ab 01.Februar 2014 das neue SEPA-Zahlungssystem in Kraft. SEPA (Single Euro Payments Area) ist das neue vereinheitlichte Zahlungssystem, das europaweit gilt. Mit dem neuen SEPA-System werden Überweisungen nicht nur schneller und zuverlässiger, der Zahlungsverkehr wird durch dieses neue System auch sicherer.

Bitte folgen Sie den Anweisungen des untenstehenden Links…“ usw.

Natürlich war die Mail eine Fälschung. (SEPA macht sicherer. Das ich nicht lache).

Immerhin scheint das Deutsch korrekt zu sein – wohl brav abgeschrieben. Ganz offensichtlich das Werk eines „Phishers“, der im trüben Wasser des Internets nach Leichtgläubigen fischt.

Ich gebe zu: „Phisher“ ist ein witziges Wort. Denn es trifft den Nagel wirklich auf den Kopf. FYI (for your information) übrigens ist diese Vokabel schon seit dem Jahr 2000 im Umlauf, eine Abwandlung, wie jeder weiß, von „fishing“. Einer Quelle zufolge stammt diese cyberenglisch „PH“-Konstruktion von „phreak“. Es existiert außerdem – seit 1983 – eine Rockband namens „Phish“. Möglich auch: Das „PH“ in „Phishing“ könnte durch „phony“ (brit. „phoney“) beeinflusst gewesen sein. Das aber nur nebenbei.

Man erkennt falsche Links immer, wenn man den Kursor am Hypertextlink hält (ohne ihn freilich anzuklicken!). Dann erscheint die wahre Adresse, die leicht als Fälschung zu erkennen ist.

Doch jetzt eine Frage an Sie, liebe NSA, ich meine enn ess äää. Denn sicherlich landet auch diese meine Seite, wie jede Seite, wie auch die Phishing-Mail, die ich von der Fantasie-„Sparkasse“ erhielt, im großen Maul Ihres Rechnerkönigreichs, um dort verschlungen und verdaut zu werden.

Liebe NSA, wenn Sie in der Lage sind, alle Mails zu erfassen, alle Telefongespräche, alle SMSe usw. zu erschließen, warum können Sie um Gottes Willen mit den Phishern, den Spammern und dem restlichen Abfall im WehWehWeh nicht aufräumen? Einfach aufräumen!

Wieso wissen Sie alles über mich, Angela Merkel und über Siemens vielleicht auch, aber nichts über all jene Gangster, die bestimmt mittlerweile Milliarden verschieben und reinwaschen?

Denken Sie nicht an die Steuermilliarden, die Ihnen durch die Lappen gehen?

Wäre das vielleicht keine Motivation für Sie? Na bitte.

Oder soll ich aus ihrer Tatenlosigkeit schließen, dass Sie vielleicht kein Interesse haben, die Phisher hinter Schloss und Riegel zu bringen? Hmmm?
Nur ein paar naive Fragen eines Menschen, der die Welt immer unvollkommener versteht.

Mit freundlichen Grüßen
Ihre Sparkasse

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