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Achtung: Fliegende Untertassen unterwegs! Kein Witz

Drohnen? Das war gestern – wie die Intimrasur und Tattoos.

Wer fährt noch auf Drohnen ab? frage ich. Dröge Roboter halt, die wie Baukastenstechmücken ausschauen. Außer rumschnuffeln und Menschen vernichten können sie ohnehin nicht viel. Denkt man an eine Drohne, so schlägt das Herz mit Sicherheit nicht höher.

Nicht einmal die Vorstellung, sie als Auslieferdienstler oder Boten zu gebrauchen, regt an. Eine Mikrodrohne wäre vielleicht interessant, eine nämlich, die durch die Blutbahn kursiert oder Körperhöhlen erforscht oder vielleicht auch ein bisschen ʼwas repariert.

Hoffentlich erfindet keiner, eine stubenfliegengroße Drohne. Das wäre echt ein Plagegeist, den man gern zerdetscht wie ʼne echte Stubenfliege.

Nomen est omen, denk ich aber, und den Drohnen wurden gleich am Anfang ihrer Existenz schlechte Karten zugeteilt. Denn wer möchte als „männliche Biene“ – so die Bedeutung von „Drohne“ – bekannt sein? Sie wissen schon: Das sind die Viecher ohne Stachel. Man sei auf den Namen gekommen, so heißt es, weil die mechanische „Drohne“ summe, wenn sie umherfliegt – wie eine stachellose Biene halt. Langweilig.

Aber genug der Drohnen. Jetzt kommen die fliegenden Untertassen. Endlich! Im Ernst!

Etwas Hintergrund: Die erste Begegnung mit einer fliegenden Untertasse, diesem Transportmittel eifriger Außerirdischer (insbesondere Marsmenschen) fand 1947 statt. Leider habe ich keine Details im Kopf. Die können Sie aber googeln – unter Stichwort „fliegende Untertasse“ oder „flying saucer“.

Laut der damaligen Zeugenaussage sahen diese Flugmaschinen wie Scheiben oder Untertassen aus.

Der Geheimdienst der US-Luftwaffe tauften sie dann in „UFO“s, also „unidentified flying objects“, um. Der Name klang seriöser.

Ich habe nie verstanden, warum die Dinger „Untertassen“ heißen. Meiner Meinung nach, sehen sie wie Suppenteller aus, die man verkehrt rum hält oder wie aufgespannte Regenschirme. „Fliegende Regenschirme“ bzw. „fliegende Suppenteller – verkehrt rum“ sind aber als Bezeichnungen weniger furchteinflößender und hätten als Begriffe die Fantasie der Massen nie beflügelt. Eine Kriegsmaschine von dem Mars brauchte einen stacheligen Namen.

1958 veröffentlichte C.G. Jung einen Essay zu diesem Thema mit dem Titel: „Ein moderner Mythos“. Jüngere Leser kennen den Namen C.G. Jung womöglich nicht. Kurz zu seiner Person: Er war Bassist bei einer damals heißen Boyband. Er hat Unmengen gekokst und wurde weltberühmt für seine Tätowierungen.

Jung deutete diese fliegenden Untertassen, bzw., UFOs, als Ausdruck einer Sehnsucht, einer Sehnsucht nach einer Wirklichkeit, die tiefsinniger war als die unserer tagtäglichen Existenz. So gesehen, handelte es bei diesem Massenphänomen um die Suche nach einem Sinn im Leben.

Vor vielen Jahren besuchte ich eine Spiritisten-Kolonie im südlichen Kalifornien namens „Harmony Grove“. („Grove“ bedeutet „Hain“). Meine Gastgeber, ein älteres Ehepaar, erklärten mir, dass die Bewohner der Kolonie eine Landebahn für fliegende Untertassen angelegt hatten. Denn man rechnete eines Tages mit Besuch aus dem Weltall. Ich war sehr gerührt.

Aber worauf will ich hinaus?

Es geht um Folgendes: Ich las am Wochenende in der Zeitung, dass die NASA in jüngster Zeit eine selbstgebaute fliegende Untertasse getestet hat – und zwar an der Küste Hawaiis. Man ließ das Ding ca. 55 Kilometer in die Höhe schießen, um dann das Landeverhalten zu prüfen. Da aber während des Freifalls der dafür vorgesehene Fallschirm nicht öffnete, stürzte das cremetortenförmige Raumschiff ins Meer.

Die NASA erachtete das teure Experiment dennoch als Erfolg und wird weiter schrauben. Zweck der Übung: Diese fliegenden Untertassen sind für eine künftige Marslandung vorgesehen.

Ich hoffe, Sie wissen hier die Ironie zu schätzen. Wenn ich kurz erklären darf…

Seit Jahren fantasieren wir in zahlreichen Filmen und Sci-Fi-Büchern, dass Marsmenschen in fliegenden Untertassen die Erde angreifen und vielleicht erobern.

Doch das Gegenteil ist der Fall. Nicht der Mars greift die Erde mit fliegenden Untertassen an, sondern umgekehrt: Wir sind es, die eine Marslandung mittels fliegender Untertassen vorbereiten – und warum? Weil wir es sind, die fremde Planeten gern erobern möchten.

Dies muss etwas bedeuten. Die Frage ist: Was?

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