Sie befinden sich im kleinen Wortladen des Sprachbloggeurs. Klein aber längst ein Geheimtipp. Man nimmt die Reise in diesen abgelegenen Vorort der Stadt WehWehWeh gerne auf sich. Beim Sprachbloggeur kann man nie wissen, was es zu finden gibt. Denn hier biete ich ein buntes Allerlei. Es hängen zwar noch immer keine Bilder in meinem Laden. Brauche ich sie aber? Vielleicht später mal. Meine Archive aus früherer Zeit habe ich übrigens schon längst "importiert". Nur: Ich weiß nicht, wie ich sie sichtbar mache. HTML spreche ich noch immer viel zu stumperhaft. Vielleicht lerne ich diese Sprache noch. Seien Sie herzlich gegrüßt, lieber Gast: Be it ever so humble, there's no place like home. Ihr Sprachbloggeur, PJ Blumenthal: DEM WORT AUF DER SPUR

Darf man manchmal politisch korrekt sein?

Das genaue Kalenderdatum ist mir unbekannt. Ich tippe auf 1954.

Wir Kinder spielten Fangen vor der Tür des vierstöckigen Backsteinhauses. Zuerst mussten wir entscheiden, wer der Fänger sein wird. Deutsche Kinder sprechen (oder sprachen) das uralte „Enne menne mu, raus bist du“ oder einen ähnlichen Zauberspruch aus, um den Fänger zu bestimmen.

Die Sprache der Krankheitserreger

Mit Sicherheit haben Sie von der neuen Theorie über den Tod Mozarts erfahren. Alle Zeitungen, das Fernsehen und auch das Internet haben ausführlich über sie berichtet – dies, obwohl Mozart beileibe kein Michael Jackson war. Es heißt, der Salzburger Wunderknabe sei nicht aufgrund einer exotischen Krankheit gestorben, wie früher spekuliert hat, sondern einer gewöhnlichen Streptokokkeninfektion erlegen.

Diese kugelförmigen Eitererreger waren schon immer gefährlich. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Im Zeitalter der Antibiotiken hat man das aber schnell wieder vergessen.

Warten auf das "Fräulein"

Das Warten ist charakterbildend. Daran habe ich gestern gedacht, als ich drei Stunden beim Doktor wartete, bis ich an die Reihe kam. Ich war nämlich „Einschubpatient“, ich hatte also keinen festen Termin.

Sicherlich steckt seitens der Praxis ein Quäntchen Pädagogik hinter diesem langen Warten. So wird einem klargemacht, dass es keinen Vorteil bringt, den Vordrängler zu spielen.

Eifer Sucht, was Wissen schafft (oder so)

Vor der Bundeswahl hat jeder längst verstanden, was mit der „K-Frage“ gemeint ist. Aber die „W-Frage“? Haben Sie gewusst, dass es eine „W-Frage“ überhaupt gibt?

„W“ wie in „Wissenschaft“.

Sprachschnellkurs für den Dänemarkbesuch

Wer will jedesmal die Polemiken oder die Bonmots eines Schriftstellers lesen, so unterhaltsam und geistreich sie auch sein mögen?

Heute möchte ich Ihnen etwas Praktisches vermitteln: wie man in Dänemark schnellst möglich die Verständigung vorantreibt.

Managerdeutsch für Anfänger

Während ich diesen Text auf meinem Klapprechner schreibe, tüftelt mein Sohn im anderen Raum. Er ist dabei meinen PC gründlich zu entstauben. Dann will er mir eine zweite Festplatte einbauen.

Mei, so schnell werden sie groß. Mir kommt es fast wie gestern vor, dass „Computer“ für ihn nur „Killerspiel“ bedeutete. Die Zeit rast dahin.

Ja, ich bekomme eine zweite Festplatte. Das passt gut . Denn heute hatte ich vor, über einen wichtigen Slogan aus den Chefetagen der Medien zu schreiben, einen Slogan, der ein bisschen einer zweiten Festplatte ähnelt: „expand your brand“.

Im Zeitalter der Finanzgrippe und der Schweinekrise

Gestern rief mich A. an. Sie ist 75 und geht einmal im Monat zum Altenklub ihrer Kirche. Die genaue Glaubensrichtung verrate ich nicht – macht ohnehin keinen Unterschied.

„Stell dir vor“, sagte sie. „Ich bin heute in den Altenklub gegangen, und man sagte mir, der Klub sei eingestellt.“

„Angst vor der Schweinegrippe?“ fragte ich.

„Nein. Man hat gesagt, auch die Kirche leide unter der Finanzkrise.“

Gleich habe ich an meine Bank gedacht. Denn auch sie leidet unter der Finanzkrise. Doch zunächst etwas Hintergrundmaterial:

Alle Sprachbloggeur sind Lügner

Wer kennt noch heute Epimenides?

Er lebte ca. 600 v.Chr. in Kreta, war Philosoph (wenn man damals dieses Wort überhaupt verwendete) und soll gesagt haben: „Alle Kreter sind Lügner“. Der Spruch wurde in der Antike zum Evergreen. Auch Paulus wetterte gegen die lügnerischen Kreter.

Nur: Möglicherweise haben wir es hier mit einem uralten Witz zu tun. Bedenken Sie: Man hat in der griechischen Antike nicht nur Tragödien, Epen und Kömödien geschrieben, Kriege geführt, geliebt, gegessen usw., man hat sich auch Witze erzählt. Ja, auch die Griechen waren nur Menschen.

Der Sprachbloggeur wird Schirmherr

Der Tod von Gidget bringt mich auf Gedanken.

Wahrscheinlich wissen Sie gar nicht, wer Gidget ist. Es würde mich überraschen, wenn es anders wäre.

Auch ich war ahnungslos, bis ich gestern in CNN die Todesannonce gelesen habe.

Über das Haar – heute ohne lahmende Wortspiele

Es gibt einiges über Haare zu erzählen.

Beispiel: Als ich 1975 nach Deutschland kam, erfuhr ich, dass das was auf meinem Kopf in der Sommerbrise sachte umeinanderwirbelte, „Haare“ heißt – notabene „Haare“ nicht „Haar“.

Eine ulkige Vorstellung für einen Englisch Muttersprachler. Im Englischen sind „hairs“ stets weniger an der Zahl als „hair“. „Hair“ ist auf Englisch ein Kollektivum, d.h., eine Sammelbezeichnung. Ein Wort steht für ungezählte Einzelteile – so wie das „Gebirge“ auf ungezählte Berge hinweist.

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